Geburt und Bindung
neu geschenkt
Das Bondingbad, oder auch Babyheilbad, ist im Ablauf ganz simpel. Und dabei äußerst wirksam!
Für alle, die nicht die leibliche Mutter des Kindes sind, kann dieses Bad genauso bindungsfördernd sein! Also für Adoptiv- oder Pflegeeltern oder auch für den Papa. Ich kann es euch sehr ans Herz legen. Im Folgenden schreibe ich, der einfachheithalber, von Mutter und Kind. Gemeint ist dabei jede(r), die/der es durchführen möchte.
In ruhiger Atmosphäre können Mama und Kind die hormonellen Gefühle und Verbindungen, Reflexe und Instinkte der Geburt nachträglich hervorrufen.
Anwesend sollten dabei nur Mutter und Kind sein oder zusätzlich eine Person, die unterstützend anwesend ist – emotional wie bei den praktischen Dingen. Da das Heilbad starke emotionale Gefühle hervorrufen kann, sowohl bei Mama wie auch bei dem Kind, empfehle ich für das erste Heilbad eine Person dabei zu haben, die mit dem Ablauf vertraut ist und im Bedarfsfall emotionale Stütze sein kann. Das kann die Stillberaterin sein, die Hebamme, die Mutter, der Partner, die beste Freundin… Außerdem kann sich Mama so voll und ganz entspannen und muss sich um nichts kümmern. Ob Mama bei den weiteren Bädern lieber alleine mit dem Kind sein möchte oder weiter lieber jemanden dabei hat, kann sie dann ganz nach Befinden entscheiden.
Nun zum Ablauf: Wir sorgen für eine ruhige, wohlige und entspannte Atmosphäre. Die Mama legt sich bequem hin. Oben ohne, mit warmen Handtüchern oder Decken bedeckt. Das Kind wird von der Begleitperson oder, falls die Mama alleine ist, von der Mama selbst ein paar Minuten gebadet. Idealerweise direkt neben der Mutter/ dem Bett im Badewännchen. Wenn die Mutter sich bereit fühlt und das OK gibt, wird das Baby nackt und nass auf ihre Brust gelegt und zugedeckt. Evtl. kann man noch schnell eine Windel unterschieben, damit Mama und Kind so lange wie gewünscht ohne Störung zusammen liegen können. Die Begleitperson hält sich zurück bzw. zieht sich in den Hintergrund zurück und ist einfach nur da.
Das Baby kommt also aus dem nassen Element zu der Mutter Haut an Haut an der Brust/ dem Herz an. Wie bei der Geburt. Ungestört, wie es eigentlich nach einer Geburt sein sollte. Das ruft bei Mutter und Kind die gleichen Instinkte und die gleichen Hormone hervor wie bei der tatsächlichen Geburt. In diesem Moment geschieht Bonding und Heilungsprozesse können beginnen!
Höchstwahrscheinlich wird das Baby nun bald anfangen eigenständig nach der Brust zu suchen, sich dorthin zu bewegen und anzudocken. Ein ganz besonderer Moment für viele Mütter.
Sollte die Mama nicht (mehr) stillen, wäre es Zeit für eine Flasche, die z. B. unter dem Kopfkissen warmgehalten parat liegt.
Oftmals kommen bei dem Kontakt starke Gefühle hoch. Darauf solltet ihr gefasst sein. Auch das Kind weint bei den ersten Heilbad-Ritualen häufig. Es wird sich im Normalfall jedoch bald beruhigen und von Mal zu Mal wird das weniger. Auch sie verarbeiten ihre Geschichte.
Das Heilbad sollte noch 4-5 Mal wiederholt werden, mehr darf auch. Denn erst mit den Wiederholungen entfaltet das Bad seine volle Kraft.
Entwickelt wurde das Heilbad von Brigitte Meissner – Hebamme, Krankenschwester, Craniosacraltherapeutin, Autorin und Mitgründerin des „Netzwerks Verarbeitung Geburt“. Ich habe sie kennengelernt als einen ganz wunderbar herzvollen und einfühlsamen Menschen mit vielen Jahren an Erfahrung mit jungen Müttern und ihrem Seelenleben sowie das ihrer Kinder. Ich bin dankbar, dass ich von ihren vielen Erfahrungen lernen durfte, sie sind eine absolute Bereicherung!
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